Allgemeine Erfahrungen in Vietnam


In diesem Jahr führte mich mein Urlaub weit in den Südosten, um genauer zu sein, in die sozialistische Republik Vietnam. Über diese Reise möchte ich im Rahmen der Kategorie "Reisebericht Vietnam" einen Überblick geben.
Neben den allgemeinen Erfahrungen im Land sowie der An- und Abreise wird es Artikel zu folgenden Themen geben:


Allgemeines zu Vietnam


"Viet Nam" bedeutet "Viet im Süden". Die Viet sind bei uns auch als Yue bekannt und bezeichnen einen chinesischen Volksstamm. Vietnams Fläche entspricht in etwa der Größe der Bundesrepublik Deutschland.

Die Bevölkerungszahl Vietnams wird auf etwa 85,5 Millionen Menschen geschätzt. Die Bevölkerung ist im Schnitt sehr jung: Landesweit sind etwa 30 % der Menschen unter 14 Jahre alt, und nur etwa 5 % sind über 65. Das Bevölkerungswachstum wird auf 1,3 % bis 1,4 % geschätzt. Tendenziell sinkt die Geburtenrate, während aufgrund verbesserter medizinischer Bedingungen die Sterberate ebenfalls sinkt. Die Lebenserwartung liegt momentan bei 64 Jahren für Männer und 68 Jahren für Frauen.

Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in den dicht besiedelten Gebieten der Mündungsdeltas von Rotem Fluss und Mekong, in denen Landwirtschaft vorherrscht. Trotz der agrarischen Prägung leben bereits rund 25 % der Vietnamesen in den urbanen Regionen der großen Städte, und die Zuwanderung aus den wirtschaftlich wenig entwickelten ländlichen Gebieten nimmt stetig zu.

Umwelt


Der Einsatz von Umweltgiften durch die USA während des Vietnamkrieges hat die vietnamesische Natur nachhaltig geschädigt. Vor allem dioxinhaltige Herbizide wie Agent Orange, von dem die US-Luftwaffe etwa 40 Millionen Liter über dem Land versprühte, das sich nur sehr langsam zersetzt und eine Halbwertszeit von etwa einem Jahrzehnt hat, zeigen in großen Landstrichen nach wie vor Wirkung. So wurden während des Krieges etwa die Hälfte der Mangrovensümpfe zerstört, die sich nicht selbst regenerieren können. Die entlaubten Hänge im Landesinneren können nach wie vor nicht aufgeforstet werden, denn es können sich nur sehr widerstandsfähige Gräser halten, die während der Trockenzeit sehr anfällig für Flächenbrände sind. In der Regenzeit kommt es in diesen Regionen daher zu extrem starker Erosion.

Unter den Spätfolgen des Dioxin-Einsatzes haben nicht nur jene immer noch zu leiden, die damals direkt damit in Berührung kamen (Hautverätzungen, Chlorakne, Krebs). Das Gift fand auch seinen Weg in die Nahrungskette, was, durch die dadurch verursachte Schädigung des Erbgutes, unter anderem in signifikant erhöhten Zahlen an Fehl-, Tot- und Missgeburten seinen Niederschlag findet.

Neben Umweltgiften sind in den ländlichen Gebieten auch noch eine große Zahl von Blindgängern und Landminen zu finden. Nach wie vor werden jedes Jahr Bauern und Altmetallsucher von explodierender Munition getötet oder verletzt.

Schule


Immer wieder auffällig in den Straßen Vietnams sind junge Menschen, die gleich gekleidet sind. Hier handelt es sich um Schüler, als Beispiel sei hier Schülerin aus der Oberstufe gezeigt. Die Schuluniform ist landesweit mehr oder weniger einheitlich, die Mädchen in der Oberstufe tragen das traditionelle Kleid in Vietnam, das Ao Dai. Es besteht aus einem knie- oder knöchellangen, auf beiden Seiten bis über die Hüfte hochgeschlitzten Seidenkleid, unter dem lange, meistens weitgeschnittene weiße Seidenhosen getragen werden.

Schülerin in Schuluniform in Ho Chi Minh Stadt

Bildquelle: Wikipedia, Benutzer Naidrok

Dass die Schuluniformen landesweit einheitlich sind, sieht man an dieser Schülerin aus dem Mekong-Delta:


Stromnetz



Etwas abenteuerlich mutet auch die Verkabelung des Stromnetzes in Vietnam an, durch den rasanten Wachstum herrschen hier einfach Schwächen in der Infrastruktur. In den Hotels gab es durchweg 220V-Steckdosen, die mit einem Eurostecker bestückt werden konnten. Teilweise war auch noch der amerikanische Typ mit drei Steckern vorhanden, ein Reiseadapter kann also nicht schaden.





Mobilfunk



Das Handynetz in Vietnam ist vorbildlich ausgebaut, man hatte eigentlich überall guten Empfang. Das führt auch dazu, dass Handies in Vietnam weit verbreitet sind, man sah oft einen Einheimischen mit einem Handy in der Hand. Meist war man im Netz von Vinaphone unterwegs, hin und wieder auch mit VN Mobifone. Wer viel telefonieren möchte, kann sich vor Ort eine Prepaid-Karte kaufen, dies ist weitaus billiger als die horrenden Roaminggebühren.

Unsere Reise


Am 6.3.2008 startete ich zusammen mit meinem Freund Patrick die Reise gen Vietnam. Gebucht und geplant wurde diese Anfang Januar, also zwei Monate vorher. Hervorragend unterstützt wurden wir dabei von Rainers' Reiseservice in Griesheim. Noch einmal herzlichen Dank an dieser Stelle. Die Reise erfolgte mit Neckermann bzw. Thomas Cook, in Vietnam wurde die Leitung von der Firma Vidotours übernommen.

Vor dem Abflug in Frankfurt wurden wir natürlich noch einmal eingehend von der Polizei instruiert - Grüße an Wilfried an dieser Stelle.



Nach der Verabschiedung durfte man sich in Frankfurt der Sicherheitskontrolle stellen. Man fühlt sich direkt an das Spiel der Eintracht Frankfurt Amateure beim SV Darmstadt 98 erinnert, auch am Flughafen wurde man einzeln durchsucht und musste seine Schuhe ausziehen, damit diese auch durch die Kabine zum Röntgen geschickt werden können. Scheinbar hat es was gebracht, während des Fluges hat niemand Pyrotechnik gezündet..
Der Flug erfolgte in einer Boeing 747-400, wirklich viel Platz hatte man leider nicht in der Economy-Class. Dafür konnte man verschiedene Biersorten auf Kosten der Fluggesellschaft verköstigen, unsere Empfehlung lautet Tigerbier oder Feldschlösschen. Auch das gereichte Essen traf unseren Geschmack, erst gab es Rinderfilet mit Kartoffelbrei, danach zum Frühstück Nudeln mit Hackfleisch. Da ich aus religiösen Gründen auch Schwein esse, war das kein Problem. Alternativ gab es immer noch ein anderes Menü zur Auswahl.

Nach dem zwölfstündigen Flug mit Singapore Airlines, kamen wir dann in Singapur Changi an. Da wir auf dem Flug bereits das exzellente einheimische Bier probieren durften, haben wir uns auch den vierstündigen Aufenthalt ind Singapur mit einem Tigerbier versüßt. Leider hat dies dort im Gegensatz zu den kostenlosen Getränken an Bord mit 4,50€ pro Flasche die Reisekasse belastet - glücklicherweise gab es nie wieder so teures Bier. Changi ist ein sehr sauberer Flughafen, der aus zwei Terminals mit weitreichenden Einkaufsmöglichkeiten besteht. Wer preiswert an etwas zu trinken kommen möchte, dem sei ein kleiner Supermarkt im letzten Eck der zweiten Ebene in Terminal 3 empfohlen, hier hat man zumindest nicht die Preise wie an den Bars. Sehr lobenswert ist auch die Einrichtung von zahlreichen Internetterminals, die nicht kostenpflichtig sind. Auch die Toiletten in Singapur sind schön sauber, besser als in Frankfurt. Dies wurde auch gleich von Patrick ausführlich getestet.


Von Singapur bis Saigon ist nur ein Katzensprung.. Kaum war die 747-200 der Singapore Airlines in der Luft, wurde auch schon Käseomelett aufgetischt, ein schnelles Bier genommen und schon ging es wieder in den Landeanflug. In Saigon angekommen, überzeugte uns auch dort die klare Strukturierung und die Sauberheit des Tan Son Nhat International Airport. Die Einreise war kein Problem, allerdings herrschte vor dem Flughafen für europäische Verhältnisse ein gewisses Chaos, eine riesige Menschenmasse wartete auf die ankommenden Reisenden. Auch der Unterschied zwischen dem klimatisierten Flughafengebäude und dem schwülwarmen Wetter war recht groß. Dennoch trafen wir recht zügig auf unseren Reiseleiter Tien von Vidotours, der uns die erste Woche begleiten sollte.


Fotoausrüstung


Bereits vor der Reise hatte ich mir viele Gedanken gemacht, wie man alles fotografisch am besten festhalten kann. Letztendlich kam folgende Ausrüstung für die Fotos in die Tasche (von Kleinkram wie Speicherkarten und Stromversorgung abgesehen):
  • Canon EOS 400D
  • Tamron 28-75/f2,8
  • Canon EF 100-400/f4,5-5,6L
  • Sony DSC-T5

Dies war alles in allem eine gute Kombination, die Sony war immer "am Mann", die Spiegelreflexkamera nur, wenn man auch eine Besichtigung oder ähnliches wagte. Hin und wieder hätte ich mir eine kürzere Anfangsbrennweite wie 16mm oder 17mm gewünscht, aber hier hatte ich kein lichtstarkes Objektiv zur Verfügung. So sind einige Bilder aus Teilen per Bildbearbeitung zusammengesetzt worden.

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